Mittwoch, Oktober 06, 2004

Tunesien kauft von Deutschland sechs Marine-Schnellboote

Berlin (AP) Tunesien wird von der deutschen Marine sechs Schnellboote erhalten. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten Bundesverteidigungsminister Peter Struck und sein tunesischer Kollege Dali Jazi am Dienstag in Berlin. Der Kaufpreis beträgt nach Angaben des Berliner Verteidigungsministeriums 33 Millionen Euro. Es handelt sich um Schnellboote der Klasse 143, die in diesem Jahr von der Marine außer Dienst gestellt wurden.
Struck und Jazi hatten sich in Berlin zu einem ausführlichen Meinungsaustausch getroffen. Themen waren nach Angaben des Verteidigungsministeriums neben den bilateralen Beziehungen die internationale Sicherheitslage, der Dialog zwischen EU-Staaten und den arabischen Mittelmeer-Anrainern sowie die Modernisierung der Streitkräfte. Vor einem Jahr hatten sich die beiden Minister in Tunis getroffen.
Die Streitkräfte beider Staaten unterhalten seit den 70er Jahren freundschaftliche Beziehungen. Die tunesische Armee hat seit 1972 deutsche Ausbildungshilfe und seit 1989 Ausstattungshilfe für mehr als zehn Millionen Euro erhalten. Seit 1989 ist eine Beratergruppe der Bundeswehr in Tunesien tätig. Schwerpunkte sind die Modernisierung des Sanitätswesens der Streitkräfte, Materialerhaltung und Depotinstandsetzung für Fahrzeuge sowie berufliche Bildung. Der Gesamtwert der Hilfe wird mit gut 43 Millionen Euro angegeben.
Trotz der rund 1.300 Kilometer langen Mittelmeerküste des Landes verfügt die tunesische Marine nur über sehr wenige veraltete Schnellboote aus China und Frankreich. Die dem Innenministerium unterstehende Küstenwache unterhält zehn Boote aus der früheren DDR sowie acht Hubschrauber, während die Marine nur drei Transporthubschrauber einsetzen kann. Insgesamt sind die tunesischen Streitkräfte nur rund 35.000 Soldaten stark.
(via yahoo news Deutschland)

Warnemünde, 05.10.2004
Hubert Ambelang

Tunesien beabsichtigt sechs Schnellboote der ALBATROS-Klasse (KL-143) zu kaufen. Vor der Vertragsunterzeichnung war es jedoch der Wunsch des Ministers, sich einen persönlichen Eindruck über die deutschen Schnellboote zu verschaffen.
Bei ihrer Ankunft im Marinestützpunkt Warnemünde, wurde die Delegation durch den Chef des Stabes des Marineamt, Flottillenadmiral Hubert Haß und dem Stellvertretenden Kommandeur der Schnellbootflottille, Kapitän zur See Matthias Kähler, begrüßt. Nach einer kurzen Einführung in den Auftrag und die maritimen Fähigkeiten der Schnellboote, hatte die Delegation die Möglichkeit sich an Bord von S63 GEIER und S66 GREIF ein Bild von den Arbeits- und Lebensbedingungen auf einem solchen Boot zu machen. Ob im Steuerstand, den Wohndecks oder der Operationszentrale, die Gäste waren sehr interessiert und besonders von den Einsatzmöglichkeiten der deutschen Schnellboote begeistert. Bevor die tunesische Delegation ihre Rückreise nach Berlin antrat, nahm sie die Chance zu einem persönlichen Gespräch mit der Besatzung wahr.

Keine Kommentare: