Berlin (AP) Bundeskanzler Gerhard Schröder wird im Februar Tunesien besuchen. Dies gaben der neue tunesische Außenminister Abdelbaki Hermassi und Außenminister Joschka Fischer nach einer Unterredung am Donnerstag in Berlin bekannt. Hermassi würdigte besonders die Rolle Deutschlands als Friedensvermittler im Nahen Osten und in der Welt. Außerdem unterstützte Hermassi ausdrücklich die Bewerbung Deutschlands um einen permanenten Sitz im UN-Sicherheitsrat.
Fischer hob hervor, dass die Rolle Tunesiens bei den Friedensbemühungen in Nahost «von nicht zu unterschätzender Bedeutung» sei. Das gelte auch für das Engagement des als gemäßigt geltenden arabischen Landes im Kampf gegen den internationalen Terrorismus und für die Modernisierung der Region im Rahmen der Initiative für den Nahen und Mittleren Osten.
Fragen der Modernisierung hätten dann auch im Mittelpunkt der bilateralen Unterredungen gestanden, wie Fischer sagte. Die Entwicklung in den Bereichen Menschenrechte, Justiz und freie Medien sei ebenfalls erörtert worden. Hinsichtlich der Wirtschaftsbeziehungen sicherte Fischer Tunesien Unterstützung im Rahmen der Europäische Union zu.
Vor Hermassi hatte Fischer am Morgen mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, gesprochen. Hermassi hatte als gegenwärtiger Vorsitzender der Arabischen Liga am Vortag die Arabien-Tage des Bundestages eröffnet (siehe Arab World Days ), die einer Entfremdung zwischen dem Westen und den Ländern des Islam als Folge des internationalen Terrorismus entgegenwirken sollen.
Im April waren auf der tunesischen Ferieninsel Djerba bei einem Al-Kaida-Anschlag auf die Synagoge La Ghriba 19 Menschen getötet worden, darunter 14 deutsche Urlauber. Weitere 17 erlitten teils schwerste Verbrennungen.
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